Echo zu CPTDs „Fools Paradise?“

11. Januar 2011

„The Post“ berichtet zum Policy Brief von CTPD:

http://www.postzambia.com/post-read_article.php?articleId=17126

„Eine gute Entwicklung“: Berliner Zeitung über Jobs in der EZ

27. Dezember 2010

Pünktlich zu Weihnachten bringt die Karriereseite der Berliner Zeitung einen Schwerpunkt zu Chancen in der „Entwicklungszusammenarbeit“ und besonders als Entwicklungshelfer. Der Beitrag führt als Beispiel auch mich an.

BerlinerZeitung24/12/10

Mining Watch: CTPD veröffentlicht Briefing Paper „A fool`s paradise?“

27. Dezember 2010

Zum Verhältnis von Bergbau und Steuern – zentrales 2010er Thema in Zusammenhang von Rohstoff und Governance – hat CTPD zum Jahresende ein aktuelles Policy Paper herausgebracht. Präsentiert wurde „A fool`s paradise? Zambia`s mining tax regime“ kurz vor Weihnachten in Lusaka.

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Geschichtsstunde und „Independence Party“ in Berlin

24. Oktober 2010

Nach einem guten halben Jahr in Lusaka endet mein Einsatz. Passend zur Rückreise, hat die German Zambian Friendship Association zur Feier des heutigen Independence Day nach Berlin eingeladen.
Gemeinsam mit Sambiern aus ganz Deutschland erleben wir eine wunderbare „Independence Party“, Geburtstagsfeier der Nation. Sie näherte sich kurz vor Mitternacht damit dem Höhepunkt, dass wir die sambische Nationalhymne singen und dem Botschafter eine Geburtstagstorte überreicht wird – denn sinniger Weise ist es auch sein Geburtstag. Dann wird zu alter und neuer sambischer (Pop-) Musik genau so schwerelos schwungvoll und lebhaft getanzt, wie man es aus Lusaka kennt.

Vorausgegangen war der Party jedoch eine ernsthafter „Informations- und Bildungstag“. Unvergesslich wird hiervon die Geschichtsstunde mit der Schriftstellerin Ruth Weiss bleiben. Frau Weiss, bekannt vor allem als hochgeschätzte und geehrte Zeitzeugin zum deutschen Nationalsozialismus, hat nicht nur viele Lebensjahre in Südafrika verbracht, wohin sie vor den Nazis fliehen musste, sondern arbeitete als Journalistin auch für längere Zeit in Sambia, noch bevor es statt Sambia Nordrhodesien hieß: Sie kannte und kennt (soweit sie noch leben) praktisch alle schwarzen Widerstands- und Unabhängigkeitskämpfer des südlichen Afrikas. Sie erlebte einschneidende Augenblicke der schwarzen Befeiungsbewegung mit, etwa den Tag, als sich in Sambia die UNIP-Partei des Kenneth Kaunda (K.K.) vom ANC abspaltete. Sie zog mit den damaligen Anführern durch townships und den Busch, um ihren Wahlkampf zu begleiten und zu unterstützten.
Eindringlich erzählt Ruth Weiss – entgegen dem Bild vom allzeit friedlichen Sambia -, wie sehr auch dort der heutigen Unabhängigkeit ein wirklicher Kampf vorausging, beispielsweise in den gewaltsamen Cha-Cha-Cha-Tagen.
Später berichtete die Wirtschaftsjournalistin Weiss ein weiteres Mal aus Lusaka; sowohl für die Times of Zambia als auch die Londoner Financial Times („I had my foot in both camps“). Kritisch kommentiert sie die damalige Verstaatlichung der Bergwerke durch die erste schwarze Regierung („K.K. should have waited a bit“). Ob sie ihm das so persönlich gesagt haben mag, als sie ihm 2009 am Unabhängigkeitstag wieder begegnete? Hoffen wir, dass Frau Weiss auch ihre reichen Sambiaerinnerungen noch zu Papier bringen und veröffentlichen wird.

Sambesistrasse 250: historisches Quartier des ANC in Lusaka

17. Oktober 2010

Wenige Spuren bis in die Gegenwart hinterließ Sambias Unterstützung für den südafrikanischen African National Congress.
Nachdem 1960 im Apartheids-Südafrika die zentrale Widerstandspartei und Befreiungsbewegung, der ANC verboten worden war, agierte er bis in die 80er Jahre von seinem sambischen Exil-Quartier aus. So spielte im Antiapartheidskampf Südafrikas besonders eine – unauffällige – Lusakaer Adresse eine Rolle: die Zambezi Road 250 im Stadtviertel Olympia.
Faktisch befand sich der ANC-Hauptsitz dort bereits seit 1967; 1968 kam etwa der amtierende Parteivorsitzende Oliver Tembo hier unter. Später leitete zeitweise selbst der heutige Präsident Jacob Zuma von hieraus den Geheimdienst des ANC. Ob es an diesen Untergrundaktivitäten liegt, dass heute nicht mehr Zeitgeschichtliches über jene Verbindungen zwischen Lusaka und dem Land am Kap gezeigt wird?
Am Haustor in der Sambesistraße finden wir heute das Schild einer NGO-Allianz, die sich kritisch mit Jetropha-Anbau zur Biospritgewinnung beschäftigt.
Doch zumindest findet sich seit 2009 ein Buch und die dazugehörige interessante Website zur nämlichen Adresse:

www.250zambeziroad.org

„From Zambia, with love“: Starke Frauen bestimmen die Literatur

11. Oktober 2010

Ein Sachbuch war es, das vergangenes Jahr eine sambische Autorin weltweit bekannt machte: „Dead Aid“ von Dabisa Moyo löste auch im Heimatland der Volkswirtin und Bankerin leidenschatliche Debatten über das Für und Wider von Entwicklungshilfe aus; ist vielleicht das wichtigste ‚sambische’ Buch, das bis heute geschrieben wurde, selbst wenn es weder direkt in Afrika geschrieben noch hier verlegt worden war, sondern von Washington, dem Wirkungsort Moyos aus seinen Weg durch die politischen Diskussionszirkel unserer Welt fand. Doch löste hier damals Moyos Vortragsbesuch so nachhaltige Auseinandersetzungen aus, dass sich ganz klar erkennen ließ, wie sambisch „Dead Aid“ ist. In dem, was sie schreibt, fanden sich ihre Landsleute und ihr Land unmittelbar wieder. Viele Sambier mögen sich das erste Mal gesagt haben: Ja, wir müssen wegkommen von diese fremden Hilfe, sie darf nicht ewig bleiben. Moyo gab über Monate den Ton an.
Normalerweise kann die Suche nach moderner Literatur aus Sambia eigentlich nur enttäuschen. Da finden wir in den wenigen Buchläden zwar einmal ein Büchlein (ein dünnes Heft) einer lokalen Schriftstellerin (es sind fast immer Frauen) – etwa Kurzgeschichten von Mwila Agatha Zaza oder „Salayi and the Witch Doctor“ von Manjase Banda. Doch bietet die Literatur anderer Länder einfach mehr.
Aber nun tritt wieder eine Sambierin mit einem Buch hervor, und es bleibt abzuwarten, ob ihre literarische Karriere wie bei Moyo ein Siegeszug um die Welt wird: Ellen Banda-Aaku hat für ihren Roman „Patchwork“ dieser Tage den bedeutenden neuen Preis für „Afrikanisches Schreiben“ des Penguin-Verlags verliehen bekommen. „From Zambia, with love“ überschrieb die südafrikanische ‚Mail & Guardian’ den Bericht über dieses Ereignis. Im Interview betont die Schriftstellerin, wie stark ihre Literatur von Sambia geprägt ist und durch und durch vom Land am Sambesi handelt. Sie sagt, eine ihrer großen Vorbilder sei Alexandra Fuller mit ihrem Sambia-Roman „Don`t Let`s Go to the Dogs Tonight“.
Banda-Aakus Roman erzählt die Geschichte von Pumpkin, einem jungen Mädchen, das in Sambia lebt, und wie es damit zurande zu kommen lernt, zwei getrennte Welten zu bewohnen: das des arbeitssüchtigen Vaters und dasjenige ihrer alkoholsüchtigen Mutter, seiner Geliebten. Banda-Aaku beschreibt ihre Erzählung als eine zeitgenössische afrikanische Vater-Tochter-Geschichte.

Was läuft außer Hollywood?

1. Oktober 2010

Afrikanisches Kino bleibt im Lusakaer Sterkinekor-Multiplex leider außen vor; dafür sehen wir dort vermehrt Bollywood und hören Hindi. Gestern Abend gehörten wir im Saal zu den wenigen nicht-indischen KinobesucherInnen, die die englischen Untertitel lesen mussten. Hollywood-Spielfilme laufen hier ansonsten früher an, als sie nach Europa kommen. Und zuletzt kamen ja erfreulicher Weise durchaus ein paar sehenswerte US-Filme auf die Leinwände hier, etwa „Salt“, „Knight and Day“, „Inception“. Am erfolgreichsten war indes die skurrile Komödie „Death at a Funeral“.
Lokale Produktionen sieht man hier vor allem unterwegs: im Überland-Linienbus. Reisenden, die vom Intercity-Busbahnhof abfahren, wird fast immer – je nach Fahrtlänge – eine Reihe Unterhaltungsfilme aus afrikanischer Produktion gezeigt – oftmals Nollywood, also Filmstoff aus Nigeria.
Oder man kauft sich eine der DVDs vom Straßenhändler. Bei ihnen handelt es sich allerdings fast immer um Raubkopien mit vielfach unfreiwillige komischen Nebeneffekten: Mal läuft jemand durch Bild, mal fehlt ein Stück vom Bild, oder wir hören das Kinopublikum von der DVD lachen, noch bevor wir selbst den Witz verstanden haben. Aber auch auf DVD finden wir selten afrikanische Filmproduktionen. Dafür umso mehr US-Filme, die Afrika als geklaute Kopie aus Asien erreichen und hier so noch vor jeder Kinopremiere zu sehen sind, aber eben illegal und oft mit Schönheitsfehler.

Entspannungsgeste nach Zwist mit Geberländern

22. September 2010

„Wer uns satt hat, sollte seine Koffer packen und gehen“, erwiderte ein verdrossener Präsident Banda auf Äußerungen ausländischer Diplomaten erwidert, als sie die Ablehnung einer Korruptionsklage gegen Expräsident Chiluba kritisierten. Das war im August, nachdem neue Korruptionsfälle etwa im Gesundheitsministerium und Straßenbau dazu geführt hatten, dass mehrere Geberländer ihre Entwicklungsgelder eingefroren hatten. Staatszeitungen sekundierten vor einem Monat, die „Geber müssen ihr Image erneuern“; Entwicklungshilfe sei so herabwürdigend und falsch, wie es im Land über 70 Jahre das rassistische Gebaren der Kolonialmächte gewesen sei. Und auch Wa Mutharika, Staatspräsident von Malawi, sprang Präsident Banda mit einer donor-Schelte zu Seite. Die Hitze des Zwists liess sich – wenn überhaupt – nur vor dem Hintergrund der beginnenden Wahlkampfes (2011 finden Präsidentschaftswahlen statt) verstehen. Und es konnte dabei erschrecken, wie rasch sich dieser Groll ausweitete; etwa sogleich auch gegen kritische Geister wie Peter Henriot von den Jesuiten sowie die gesamte „Römisch-katholische Kirche, deren Priester für zivilen Ungehorsam agitieren“, richtete.
Nun, Freitag jedoch, kurz bevor die New Yorker UN-Konferenz (http://www.un.org/en/mdg/summit2010/) ihre gemischte Zwischenbilanz zur Entwicklungshilfe zog, sandte Banda in seiner Regierungserklärung klare Entspannungssignale aus; würdigte die cooperating partners in den gemeinsamen Anstrengungen zur Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele. Die Zeitungen berichten über sehr freundliche Begegnungen mit mehreren westlichen Botschaftern. Der Zwist scheint beigelegt.

Mutinondo Wilderness – Spektakulärer „Africatourism“ in Nordsambia

14. September 2010

Ein gutes Beispiel sanften oder nachhaltigen Tourismus, das nun auch von Open Africa unter dem Schlagwort „Africatourism“ beworben wird (www.openafrica.org), sowie eine der schönsten Gebirgslandschaften des Landes ist in der Nordprovinz zu entdecken: Kurz vor Mpika geht es von der Hauptstraße ab, und nachdem der sandige Waldweg passiert ist, öffnet sich vor uns unversehens das großartige Mutinondo-Bergpanorama. Den ganzen Beitrag lesen »

Likumbi Lya Mize – Königin aus Angola besucht Zeremonienfeier von Sambesi

6. September 2010

Nach der Kuomboka in Mongu, ist die Likumbi Lya Mize (übersetzt ungefähr: „der Tag von Mize“) Sambias zweitgrößte traditional ceremony; sie findet alljährlich, zwei Tagesreisen und über Tausend Kilometer von der Hauptstadt entfernt statt, am nordwestlichen Flussabschnitt des Sambesis, beim gleichnamigen Städtchen Sambesi. Es liegt auf der Hand, dass aufgrund der langen Anfahrt nur wenige Ausländer und Gäste den Weg zu dieser Feststätte und Feier finden. Den ganzen Beitrag lesen »